Betriebsgebäude von Kfz-Betrieben lassen sich hinsichtlich der Gebäudehülle meist in mehrere Bereiche aufteilen. So sind neben der eigentlichen Werkstatt mit Lagerräumen, Lackierbereichen und Waschhallen, meist Ausstellungsbereiche für den Verkauf von Fahrzeugen vorhanden. Des Weiteren sind in Teilbereichen Büros, Sozialräume, WC und Sanitärbereiche untergebracht. Die Flächenanteile der einzelnen Betriebsbereiche schwanken, je nach Betriebsgröße und Betriebsschwerpunkten (Verkauf / Reparatur).
Die Werkstattbereiche sind meist geringer temperiert als die restlichen Betriebsbereiche und häufig in Leichtbauweise (Sandwichplatten, Trapezbleche, Gasbetonwände bzw. gemauerte Wände) mit hohen Raumhöhen errichtet. An den Wandflächen dominieren meist großflächige Tore und Fensterelemente mit hohen U-Werten, die große Verluste erzeugen. Bodenplatten sind in älteren Betriebsgebäuden vielfach ungedämmt und können auch nachträglich nicht mehr gedämmt werden. Sind Werkstattbereiche unterkellert, z.B. durch unbeheizte Lagerbereiche, stellt das Dämmen der Kellerdecke eine günstige und wirtschaftliche Maßnahme dar.
Neben den vorbeschriebenen Transmissionswärmeverlusten entstehen im Werkstattbereich durch das häufige Öffnen der Tore große Lüftungswärmeverluste, die nach Schließen der Tore - je nach Heizsystem (siehe Abschnitt Heizung) - wieder mühsam durch Raumerwärmung kompensiert werden müssen. Verstärkend kommt durch die Warmluftschichtung in Hallen (oben warm-unten kalt), durch Undichtigkeit der Gebäudehülle in den oberen Bereichen noch eine verstärkte Wirkung der Lüftungswärmeverluste hinzu.
Wegen der hohen Flächenanteile der Bauteile sind energetische Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle häufig kostenintensiv und benötigen lange Amortisationszeiten, steigern aber im Sommer, wie im Winter deutlich die Behaglichkeit in der Werkstatt, verbessern die Beheizbarkeit der Halle und reduzieren die erforderliche Leistung eines Heizkessels.
Wegen der großen Fläche des Daches bewirkt eine Dachdämmung eine spürbare Reduktion des Gesamtenergieverbrauches.
Gleiches gilt für die nachträgliche Dämmung von Außenwänden und den Austausch von Fenstern und Toren. Einfach verglaste Fenster mit Uw-Werten von ca. 5,0 W/(m²K) reduzieren den Transmissionswärmeverlust durch den Einbau von Wärmeschutzverglasungen um bis zu 80% am Fensterbauteil. Auch der Einbau gedämmter und dicht schließender Rolltore birgt hohes Einsparpotenzial. Die Möglichkeiten einer effizienten Hallenbeheizung werden
im Abschnitt Heizung näher beschrieben.
Vorgenannte Aussagen zu den einzelnen Bauteilen des Werkstattbereichs sind auch auf die übrigen Betriebsbereiche übertragbar. Gerade in Ausstellungs- und Verkaufsräumen finden sich typischerweise große Glasflächenanteile. Je nach vorhandener Verglasung, lässt sich durch deren Austausch eine spürbare Energieeinsparung bewirken. (Der U-Wert der vorhandenen Außenwände ist beim Fensteraustausch zu berücksichtigen, da ein niedrigerer U-Wert der Fenster gegenüber der Außenwände die Gefahr von Schimmelbildung nach sich ziehen kann.) Aber auch die Behaglichkeit verbessert sich in Ausstellungs- und Verkaufsräumen nach einer Sanierung der Fensterelemente deutlich. Alte Verglasungen bewirken häufig eine starke Überhitzung vorgenannter Räume in den Sommermonaten, was teilweise durch Einsatz von maschineller, energieintensiver Raumkühlung kompensiert wird. Hier ist der Einsatz effektiver Sonnenschutzverglasung oder außenliegender Verschattung eine effektive Maßnahme. Zu beachten ist bei Sonnenschutzmaßnahmen, dass Sonnenschutzverglasungen ganzjährig den Lichteintrag ins Gebäude reduzieren, was zu einem höheren Stromverbrauch der Beleuchtung führt. Dies ist bei einer außenliegenden Verschattung, die meist nur in den Sommermonaten aktiviert wird, weniger gegeben.
Der Anteil der Lüftungswärmeverluste ist in den Bereichen Ausstellungs- und Verkaufsräume, Büros, Sozialräume, WC und Sanitärbereiche geringer als im Werkstattbereich. In den vorgenannten Bereichen überwiegen die Transmissionswärmeverluste.
Ratsam ist eine Abtrennung von normalbeheizten Bereichen und geringbeheizten bzw. unbeheizten Bereichen durch gedämmte Trennwände oder Türen. Häufig werden geringbeheizte oder unbeheizte Lagerbereiche durch offenen Raumluftverbund ungewollt mit geheizt und bewirken unnötige Wärmeverluste und Zugerscheinungen in den beheizten Bereichen.
Mehr Infos zu dem Thema siehe Querschnittsthema „Gebäudehülle“